Bericht

Besuch in der JVA in Werl

Besuch in der JVA in Werl

Björn Karsten

01.11.2016

Zusammen mit Klaus Peter Schramm waren wir am 30.10.2016 in der Justizvollzugsanstalt in Werl und haben dort zwei Gottesdienste gefeiert.

Die Gottesdienste waren jeweils von ca. 120 Inhaftierten sehr gut besucht. Der Chor der Inhaftierten, die Schüler vom Bibel-Center-Breckerfeld / Freie
Theologische Fachschule, Tobias Petri und wir gestalteten die beiden Gottesdienste.  Klaus Peter Schramm hielt die Predigten über das Gleichnis „des verlorenen Sohnes“ (Lukas 15,11ff) und über Jonas Dankgebet (Jona 2,1). Es waren zwei bewegende Gottesdienste zwischen denen wir dann auch die Gelegenheit bekamen, mit den Inhaftierten bei Kaffee und Chips ins Gespräch zu kommen.

Genauso wie beim Besuch der JVA in Siegburg sind wir von Werl mit ganz verschiedenen Gefühlen nach Hause gefahren. Auf der einen Seite ist das Erleben der Menschen dort und das Sprechen mit ihnen – jeder von ihnen hat „einiges“ erlebt und durchlebt im Gefängnis ein ganz anderes Leben als wir (z.B. 22 Stunden am Tag in einer Zelle) – etwas ungewöhnliches und aber auch bereicherndes. Auf der anderen Seite die Perspektiven der Menschen zu sehen, was kommt nach der langen Gefängniszeit, finde ich einen Job, kann ich mich selbst versorgen, werde ich zurück in die Gesellschaft und die Familie  (sofern noch vorhanden) integriert oder habe ich meine Verfehlungen überwunden und abgelegt, hinterlassen andere, fragende Gefühle.

Klaus Peter Schramm hat in seinen Predigten uns Hoffnung gemacht. Mit Gott über die Verfehlungen zu sprechen, sich ihm anzuvertrauen und um Vergebung zu bitten schafft Persprektiven auf ein anderes Leben.